Dreissig Jahre habe ich meinen Wunsch mit mir herumgetragen, eine Zwingli-Biographie zu schreiben. Mein Arbeitszimmer hatte eine Archivecke mit 64 Schubladen, fein säuberlich nach Themen beschriftet. Im Sommer 2014 begann ich zu schreiben. Das Buch ist zum Teil gegen das sogenannte Zwinglianismus-Syndrom als Korrektur geplant. Die Ungerechtigkeiten sollen mit Belegen zum Leben dieser grossen geschichtlichen Figur konterkarriert werden. Ursprung meiner Geschichte war das grässliche Zwingli-Porträt von Hans Asper, hergestellt ein paar Monate nach Zwinglis Tod und des Zwingli-Denkmals an der Wasserkirche von Heinrich Natter von 1885. Was haben diese Herrschaften mit Zwingli angestellt?
An Zwingli interessiert mich vor allem das politische Individuum: Der Humanist, seine republkanisch-bäuerliche Herkunft, seine immense Bildung, seine gewaltige Leistung, seine Philosophie, seine soziale Theologie, seine Bedeutung in der Zeit, seine Visionen, seine grundsätzliche Fortschrittlichkeit, seine Rolle als gehasster “Ketzer”. Das religiöse Argumentarium bleibt mir eher fremd.
Zwingli hat meine Republik in insgesamt etwa 12 Jahren umgepflügt. Ich lege also die Schwerpunkt auf die Reformpolitik, auf die äusseren Vorgänge. Ich will die geschichtlichen Prozesse so plastisch wie möglich, so nachvollziehbar und so präzise wie es geht schildern. Ein Buch von heute über eine fünfhundert-jährige Geschichte
Fr. 35.-, €. 21.80, ISBN 3-85990-150-6
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